Zionismus

Der oftmals negativ gebrauchte Begriff Zionismus bezeichnete ursprünglich eine Bewegung, die es als Ziel hatte, eine nationale Heimstätte für die jüdische Gemeinschaft zu gründen. Dieses Bestreben gab es schon immer innerhalb der jüdischen Gemeinschaft: In den täglichen Gebeten und in zahlreichen Traditionen spielt Eretz Israel, das Land Israel, eine zentrale Rolle.  

Es gab in der Geschichte von Seiten zahlreicher jüdischer Persönlichkeiten und Organisationen den Versuch, Israel wiederauferstehen zu lassen. Doch wirklich zu einer großen Bewegung wurde die Idee erst im 19. Jh. Das hatte vor allem mit dem wachsenden rassischen Antisemitismus zu tun (Siehe -> rassischer Antisemitismus). 

Eine Integration in die Mehrheitsgesellschaft war somit nicht mehr möglich. Deswegen war die einzige Lösung, die viele sahen, einen Staat zu gründen, der es ermöglichten sollte, wehrhaft zu sein. Als Gründer des Zionismus wird meist Theodor Herzl (1860 – 1904) genannt, allerdings griff dieser schon existierende Ideen anderer Frühzionisten wie beispielsweise Moses Hess (1812 – 1875) auf. Doch Herzl schaffte es, die bereits existierenden kleineren jüdisch-nationalistischen Organisationen zu einer großen Bewegung zu vereinigen. Diese tagte zum ersten Mal auf dem ersten Zionistenkongress im Jahre 1897. Dort wurde beschlossen, einen jüdischen Staat zu gründen. 

Relativ schnell war klar, dass es auch nur ein Gebiet gibt, was dafür in Frage kommt: „Eretz Israel“ (das biblische Land Israel), da die Verbindung der jüdischen Gemeinschaft mit diesem Land extrem bedeutsam ist.  

Das Gebiet war damals Teil des Osmanischen Reichs. Es gab mehrere Wellen, in welchen Juden in das Gebiet kamen: Die Alijot(hebr. Aufstiege). Das Land wurde aufgekauft, Siedlungen wurden gegründet, wodurch kontuirlich die jüdische Bevölkerung im Land gestiegen ist. Mit dem Auslaufen des britischen Völkerbundmandats wurde 1948 schließlich der erste jüdische Staat seit 2000 Jahren gegründet: Israel.

 

Antizionismus

Nachdem in Folge der Schoah der rassische Antisemitismus bis heute größtenteils verpönt ist, entstand eine neue Form des Antisemitismus – der  Antizionismus.  

Dieser richtet sich gegen das Selbstbestimmungsrecht der jüdischen Gemeinschaft und gegen die Existenz des Staates Israel. Dessen Bestrebung, der jüdischen Gemeinschaft eine Flucht- und Heimstätte zu sein, wird sich von mehreren Seiten vehement entgegengestellt. Die Gründe für die Entstehung der zionistischen Bewegung werden dabei zumeist negiert, bagatellisiert oder gar von jüdischen Menschen selbst erdacht betitelt. Selbst der Holocaust wird hierbei als ein „Produkt“ der Zionisten bezeichnet (Siehe -> Holocaustleugnung). 

Zusätzlich wird den Denkern wie Hess und Herzl Rassismus und „Herrenmenschentum“ gegenüber Arabern/Palästinensern vorgeworfen, was sich anhand der Schriften nirgends belegen lässt. Dennoch wird Zionismus als Ideologie zur Vertreibung und Vernichtung der Palästinenser gedeutet und verbreitet.(Siehe -> Israel-bezogener Antisemitismus)